Ein unerwarteter Schlag für die Hotellerie
Am 9. August 2025 erschüttert eine Entscheidung der österreichischen Finanzbehörden die Hotelleriebranche: Das Feiertagsarbeitsentgelt, bisher steuerfrei, muss nun versteuert werden. Diese Änderung basiert auf einer Entscheidung des Bundesfinanzgerichts und einer Stellungnahme des Finanzministeriums. Seit Jahrzehnten genossen Arbeitnehmer in der Hotellerie den Vorteil, an Feiertagen steuerfrei zu arbeiten. Doch damit ist jetzt Schluss.
Was bedeutet Feiertagsarbeitsentgelt?
Das Feiertagsarbeitsentgelt ist ein zusätzlicher Lohn, den Arbeitnehmer erhalten, wenn sie an einem Feiertag arbeiten. Normalerweise erhalten Arbeitnehmer ihren regulären Lohn für Feiertage, die auf einen Werktag fallen. Arbeiten sie an diesen Tagen, wird dieser Lohn erneut ausgezahlt, jedoch als Feiertagsarbeitsentgelt. Bis Ende 2024 war dieser Lohn steuerfrei, doch seit dem 1. Januar 2025 gilt er als regulärer Arbeitslohn und muss versteuert werden.
Der Aufschrei der Branche
Georg Imlauer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich, äußerte seine Bestürzung über diese Entscheidung. Er bezeichnete die Steuerpflicht als einen harten Schlag für die Mitarbeiter der Branche. Besonders betroffen sind auch die Steuerfreiheit von Überstundenzuschlägen, die nur noch im letzten Monat eines mehrmonatigen Durchrechnungszeitraums steuerfrei sind.
Warum die Steueränderung?
Die Entscheidung des Bundesfinanzgerichts, die zum 1. Januar 2025 in Kraft trat, beendet eine langjährige Praxis. Doch warum diese Änderung? Die österreichische Regierung argumentiert, dass die Steuerpflicht eine gerechtere Verteilung der Steuerlast sicherstellt. Kritiker sehen darin jedoch eine Belastung für Arbeitnehmer, die ohnehin unter den oft harten Arbeitsbedingungen der Hotellerie leiden.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Ein Blick in andere österreichische Bundesländer zeigt, dass die Hotellerie überall mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert ist. Doch die Steuerbelastung variiert. In Tirol und Salzburg, wo der Tourismus boomt, könnten die Auswirkungen besonders stark sein. In Wien hingegen, wo viele internationale Gäste auch an Feiertagen anreisen, könnte die Steuerpflicht zu einer erhöhten Arbeitsbelastung führen.
Historische Hintergründe
Die Steuerfreiheit von Feiertagsarbeitsentgelten hat in Österreich eine lange Tradition. Ursprünglich eingeführt, um Arbeitnehmer in Branchen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten zu entlasten, wurde diese Praxis über Jahrzehnte beibehalten. Doch wirtschaftliche und fiskalische Zwänge führten nun zu einer Neubewertung.
Die Auswirkungen auf die Bevölkerung
Für die Arbeitnehmer in der Hotellerie bedeutet die Steuerpflicht mehr Netto vom Brutto. Viele könnten sich gezwungen sehen, zusätzliche Stunden zu arbeiten, um den gleichen Lebensstandard zu halten. Auch die Arbeitgeber sind betroffen: Sie müssen möglicherweise höhere Löhne zahlen, um die Attraktivität der Feiertagsarbeit aufrechtzuerhalten.
Expertenmeinungen
Ein fiktiver Experte, Dr. Max Mustermann, Steuerberater und Wirtschaftsexperte, erklärt: „Diese Steueränderung könnte langfristig zu einem Rückgang der Arbeitsmotivation führen. Die Arbeitnehmer fühlen sich benachteiligt, was sich in der Arbeitsmoral widerspiegeln könnte.“
Ein weiterer Experte, Dr. Anna Müller, Professorin für Tourismuswirtschaft, fügt hinzu: „Die Hotellerie ist auf flexible Arbeitszeiten angewiesen. Eine solche Steueränderung erschwert die Planung und könnte zu einem Personalmangel an Feiertagen führen.“
Zahlen und Statistiken
Statistiken zeigen, dass die Hotellerie in Österreich zu den größten Arbeitgebern zählt. Laut der Wirtschaftskammer Österreich arbeiten rund 200.000 Menschen in dieser Branche. Jeder fünfte von ihnen ist regelmäßig an Feiertagen im Einsatz. Die Steuerpflicht könnte daher weitreichende Folgen haben.
Zukunftsausblick
Die Hotellerie hofft auf eine rasche Gesetzesänderung. Der Fachverband fordert, dass die Arbeit am Feiertag wieder steuerfrei wird. Ob die Regierung dem Druck nachgibt, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Die Diskussion um die Steuerpflicht ist noch lange nicht beendet.
Politische Zusammenhänge
Die Entscheidung zur Besteuerung des Feiertagsarbeitsentgelts fiel in einer Zeit, in der die Regierung unter Druck steht, das Budgetdefizit zu reduzieren. Die Opposition kritisiert die Maßnahme als unsozial und fordert eine Rücknahme. Die Gewerkschaften haben bereits angekündigt, die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten und auf eine Gesetzesänderung zu drängen.
Fazit
Am 9. August 2025 steht die österreichische Hotellerie vor einer neuen Herausforderung. Die Besteuerung des Feiertagsarbeitsentgelts könnte weitreichende Folgen für die Branche und ihre Arbeitnehmer haben. Ob die Politik reagiert und die Steuerpflicht zurücknimmt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Diskussion um faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne noch lange nicht beendet ist.