Ein Event, das Wellen schlägt: „Let’s empower DACH“
Am 1. Juli 2025 fand in Wien ein Ereignis statt, das die mediale und gesellschaftliche Landschaft Österreichs nachhaltig beeinflussen könnte: Der Österreichische Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen, kurz LEA, lud zum dritten Mal zu seinem länderübergreifenden Vernetzungsevent „Let’s empower DACH“ ein. Mit dieser Veranstaltung zielt der Fonds darauf ab, die mediale Darstellung von Frauen kritisch zu hinterfragen und neue Wege der Repräsentation zu eröffnen.
Die Macht der Medien: Wer bestimmt, was wir sehen?
Medien sind ein mächtiges Werkzeug. Sie bestimmen nicht nur, welche Geschichten erzählt werden, sondern auch, wie sie erzählt werden. Die Veranstaltung „Let’s empower DACH“ beleuchtete genau diese Machtstrukturen. Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner brachte es auf den Punkt: „Wir leben in einer Welt, die über Jahrhunderte von Männern beschrieben wurde.“ Diese historische Perspektive zeigt, dass die Erzählungen, die wir in den Medien konsumieren, oft von männlichen Blickwinkeln dominiert sind. Trotz der Fortschritte im Bereich der Gleichstellung sind Frauenbilder in den Medien häufig noch klischeebehaftet.
Die Rolle der Frauen in den Medien: Eine Analyse
LEA-Direktorin Mirela Memic betonte die Bedeutung der Repräsentation: „Welche Frauenbilder und Geschlechterrollen medial verbreitet werden, prägt unser Verständnis von Identität und Gleichberechtigung.“ Diese Aussage unterstreicht, dass Medien nicht nur passive Vermittler von Informationen sind, sondern aktiv zur Formung gesellschaftlicher Normen beitragen. Die Veranstaltung zeigte, dass es notwendig ist, bestehende Narrative zu hinterfragen und neue Erzählweisen zu entwickeln, die Frauen als gleichwertige Akteure in allen Lebensbereichen darstellen.
Expertenmeinungen: Drei Perspektiven auf die mediale Repräsentation
Drei renommierte Speakerinnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz brachten ihre einzigartigen Perspektiven ein:
- Ronja von Wurmb-Seibel (DE): Die Journalistin und Autorin thematisierte, wie bestimmte Narrative Frauen stärken oder stereotypisieren können. Sie plädierte für Erzählweisen, die gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.
- Karoline Rath-Zobernig (AT): Die Sportjournalistin beleuchtete die strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Sportwelt. Sie forderte verstärktes Augenmerk und finanzielles Investment, um diese Ungleichheiten zu beseitigen.
- Katia Murmann Amirhosseini (CH): Die IT-Unternehmerin präsentierte eindrückliche Daten zur digitalen Sichtbarkeit von Frauen und diskutierte den Einfluss von Gender Bias in KI-Systemen.
Ein Blick auf andere Bundesländer: Wie steht Österreich im Vergleich da?
Im Vergleich zu anderen Bundesländern Europas zeigt sich, dass Österreich in vielen Bereichen der Gleichstellung Aufholbedarf hat. Während skandinavische Länder oft als Vorreiter in Sachen Gendergerechtigkeit gelten, kämpft Österreich mit traditionellen Rollenbildern, die tief in der Gesellschaft verankert sind. Veranstaltungen wie „Let’s empower DACH“ sind daher von großer Bedeutung, um den Diskurs voranzutreiben und Veränderungen zu initiieren.
Die Auswirkungen auf den Alltag der Bürger
Aber was bedeutet das alles für den normalen Bürger? Die mediale Repräsentation von Frauen beeinflusst nicht nur politische und wirtschaftliche Entscheidungen, sondern auch den Alltag jedes Einzelnen. Stereotype Darstellungen können dazu führen, dass Frauen in bestimmten Berufen unterrepräsentiert sind oder weniger Gehalt erhalten. Ein Umdenken in der medialen Darstellung könnte also weitreichende positive Effekte auf die Gleichstellung in der Gesellschaft haben.
Zukunftsausblick: Wohin geht die Reise?
Die Zukunft der medialen Darstellung von Frauen hängt von vielen Faktoren ab. Es braucht sowohl politische Maßnahmen als auch ein Umdenken in den Medienhäusern selbst. Experten sind sich einig, dass Veranstaltungen wie „Let’s empower DACH“ einen wichtigen Beitrag leisten, um die Diskussion am Laufen zu halten und konkrete Veränderungen anzustoßen. Die Einbindung von Frauen in Entscheidungsprozesse ist dabei unerlässlich, um eine ausgewogene Repräsentation zu gewährleisten.
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Politisch gesehen ist die Förderung der Gleichstellung von Frauen nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein wirtschaftliches Anliegen. Studien zeigen, dass Länder mit höherer Geschlechtergleichheit wirtschaftlich erfolgreicher sind. Österreich könnte durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen in der Arbeitswelt und in den Medien nicht nur gesellschaftliche, sondern auch wirtschaftliche Vorteile erzielen.
Fazit: Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung
„Let’s empower DACH“ ist mehr als nur ein Event – es ist ein Schritt in Richtung einer gerechteren Gesellschaft. Durch die kritische Auseinandersetzung mit medialen Darstellungen und die Förderung neuer Erzählweisen könnte Österreich ein Vorbild für andere Länder werden. Die Herausforderung besteht nun darin, die gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen umzusetzen, die die Gleichstellung von Frauen in allen Lebensbereichen fördern.