Wie gelingt es, die Ergonomie am Arbeitsplatz zu fördern?

In der Arbeitswelt gehört die Ergonomie zum präventiven Arbeitsschutz. Ein unergonomischer Büroarbeitsplatz führt bei Mitarbeitern auf lange Sicht zu Nacken- und Rückenschmerzen. Durch die anfänglich leichten Beschwerden drohen später Schmerzen und Krankschreibung. Um das zu …

In der Arbeitswelt gehört die Ergonomie zum präventiven Arbeitsschutz. Ein unergonomischer Büroarbeitsplatz führt bei Mitarbeitern auf lange Sicht zu Nacken- und Rückenschmerzen. Durch die anfänglich leichten Beschwerden drohen später Schmerzen und Krankschreibung. Um das zu vermeiden, empfiehlt sich eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes.

Wie sieht ein Arbeitsplatz aus, der sich positiv auf die mentale Gesundheit der Mitarbeiter auswirkt?

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter wirkt sich auf ihre Produktivität aus. In einem Großraumbüro schaffen Unternehmen eine mitarbeiterfreundliche Atmosphäre, wenn jeder Arbeitsplatz eine Mindestfläche von zehn Quadratmetern aufweist. Dadurch profitieren die Angestellten von ausreichend Bewegungsfreiheit. Sie können die Glieder strecken oder ein paar Schritte gehen, um Verspannungen vorzubeugen.

Für einen Arbeitsplatz mit „Wohlfühlfaktor“ empfehlen sich:

  • eine gute Beleuchtung,
  • eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent,
  • eine Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius,
  • ein niedriger Lärmpegel.

Um bequem zu sitzen, brauchen die Mitarbeiter einen Bürostuhl, den sie an individuelle Bedürfnisse anpassen. Ergonomische Modelle punkten mit verstellbaren Arm- und Rückenlehnen. Dadurch ermöglichen sie eine wechselnde Arbeitshaltung. Bei einer vorteilhaften Sitzhaltung sind die Beine um 90 Grad angewinkelt und die Füße stehen bequem auf dem Boden.

Für den Schreibtisch empfiehlt sich eine Mindesthöhe von 80 Zentimetern. Die Breite beträgt mindestens 160 Zentimeter. Einen positiven Einfluss auf die Ergonomie am Arbeitsplatz nehmen höhenverstellbare Schreibtische. Wie sich diese auf die Produktivität der Mitarbeiter auswirken, klärt die Studie „ERGONOMIE-BENEFITS“ des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA.

Hilft ein Cobot dabei, physische Belastungen im Arbeitsalltag zu vermeiden?

Belastende und unergonomische Bewegungen wirken sich auf lange Sicht nachteilig auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus. Verletzungen und damit verbundene Fehltage bedeuten einen wirtschaftlichen Schaden für das Unternehmen. Um die Angestellten dauerhaft zu entlasten, kommt für Firmen die Integration von Mensch-Roboter-Kollaboration in den Produktionsalltag infrage.

Bei dieser arbeitet ein kollaborierender Roboter, Cobot genannt, mit einem Mitarbeiter an denselben Komponenten. Ohne räumliche Trennung teilen sich beide den Arbeitsraum, um Fertigungsprozesse effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten.

Kollaborierende Roboter tragen zu einer mentalen und körperlichen Entlastung menschlicher Arbeitskräfte bei. Indem sie belastende und unergonomische Aufgaben übernehmen, schützen sie Mitarbeiter vor langfristigen gesundheitlichen Beschwerden. Cobots ersparen dem Menschen durch unbegrenzte Ausdauer und Kraft anstrengende Tätigkeiten. Ebenso eignen sie sich für Arbeitsschritte, die menschlichen Mitarbeitern eine ungesunde Körperhaltung abverlangt.

Die kollaborierenden Roboter ähneln in Form und Funktion einem menschlichen Arm. Sie tragen mühelos schwere Lasten. Ein Cobot des Unternehmens Universal Robots kommt für eine Traglast bis zu 16 Kilogramm infrage. Drei Studenten aus Dänemark gründeten den Betrieb im Jahr 2005 als erstes Unternehmen, das kommerziell nutzbare Cobots produzierte.

Fazit

Für die Arbeit in Büro oder Produktion finden sich Wege, um die Ergonomie zu steigern und die Mitarbeiter dadurch zu entlasten. Die Investition in ergonomische Arbeitsplatzausstattung oder kollaborierende Roboter bedeutet für Unternehmen langfristig einen wirtschaftlichen Vorteil.

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